Hier findet ihr nun alle (von mir übersetzten, daher auch keine Garantie auf Richtigkeit ;)) Kapitel.

Genaugenommen: Kapitel 1 - Kapitel 15

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge/Fehler habt/findet, dann raus damit!

Donnerstag, 28. Februar 2008

15. Ein Friedensangebot der Helvetier

(1) Postero die castra ex eo loco movent.

(1) Am folgenden Tag brachen sie aus dem Lager von diesem Platz auf.

(2) Idem facit Caesar equitatumque omnem, ad numerum quattuor milium, quem ex omni provincia et Haeduis atque eorum sociis coactum habebat, praemittit, qui videant quas in partes hostes iter faciant.

(2) Dasselbe machte Cäsar und die ganze Reiterei vorrausgeschickt, an der Zahl etwa 4000, nachdem er diese aus der ganzen Provinz und dem Gebiet der Häduar und deren Bundesgenossen zusammengebracht hatte, welche darauf achten sollte nach welchen Seiten der Feind marschiert.

14. Ein Friedensangebot der Helvetier

(1) His Caesar ita respondit:

(1) Diesem hat Cäsar so geantwortet:

(2) Eo sibi minus dubitationis dari, quod eas res quas legati Helvetii commemorassent memoria teneret, atque eo gravius ferre, quo minus merito populi Romani accidissent;
qui si alicuius iniuriae sibi conscius fuisset, non fuisse difficile cavere;
sed eo deceptum, quod neque commissum a se intellegeret, quare timeret, neque sine causa timendum putaret.

(2) Umso weniger Bedenken würde es für ihn geben, weil diese Dinge, die die Gesandte der Helevtier erwähnt hätten, er im Gedächtnis habe, und umso schwerer daran trage, umso weniger sie sich durch die Schuld des römische Volks ereignet hätten;
wenn es sich irgendeines  Unrechtes bewusst gewesen wäre, wäre es leicht gewesen sich zu hüten; 
aber, nachdem es  getäuscht geworden war, weil es weder ein Vergehen von sich gemerkt hatte, weshalb es sich fürchten müsse, noch glaubte es sich ohne einen Grund fürchten zu müssen.

(3) Quod si veteris contumeliae oblivisci vellet, num etiam recentium iniuriarum, quod eo invito iter per provinciam per vim temptassent, quod Haeduos, quod Ambarros, quod Allobrogas vexassent, memoriam deponere posse?

(3) Wenn er die alte Schande vergesse wolle, könne er auch das neue Unrecht, dass sie gegen seinen Willen den Weg durch die Provinz mit Gewalt versucht hätten, dass sie die Häduar, die Ambarri und die Allobroger heimgesucht hätten, vergessen?

(4) Quod sua victoria tam insolenter gloriarentur quodque tam diu se impune iniurias tulisse admirarentur, eodem pertinere.

(4) Wenn sie auf ihren Sieg so übertrieben stolz seien, und sich über so lange Zeit straflose Unrechte wundern würde, so würde sich das ebenfalls darauf beziehen.    [?]

(5) Consuesse enim deos immortales, quo gravius homines ex commutatione rerum doleant, quos pro scelere eorum ulcisci velint, his secundiores interdum res et diuturniorem impunitatem concedere.

(5) Die unsterblichen Götter wären es nämlich gewohnt, damit die Menschen um so schwerer durch den Wechsel der Dinge leiden mögen, diese, die sie für ihr Verbrechen bestrafen wollten, bisweilen größeres Glück  und langandauernde Straflosigkeit zu gewähren.

(6) Cum ea ita sint, tamen, si obsides ab iis sibi dentur, uti ea quae polliceantur facturos intellegat, et si Haeduis de iniuriis quas ipsis sociisque eorum intulerint, item si Allobrogibus satis faciunt, sese cum iis pacem esse facturum.

(6) Obwohl diese so seien, würde er dennoch mit ihnen Frieden schließen ,wenn sie Geiseln von den ihren geben würden, damit er einsehen würde, dass sie dies was sie versprechen auch einhalten würden, und wenn sie den Häduern, für die Ungerechtigkeiten welche sie <ihnen> selbst und deren Bundesgenossen beigebracht hätten, und ebenso die Allobroger zufriedenstellen würde.

(7) Divico respondit: ita Helvetios a maioribus suis institutos esse uti obsides accipere, non dare consuerint; eius rem populum Romanum esse testem. Hoc responso dato discessit.

(7) Divicus hat geantwortet: die Helevtier seien von ihren Vorfahren so erzogen worden, dass sie es nicht gewohnt seien Geiseln zu geben; dieser Sache sei das römische Volk Zeuge.
Nachdem er diese Antwort gegeben hatte, ist er weggegangen.

13. Ein Friedensangebot der Helvetier

(1) Hoc proelio facto reliquas copias Helvetiorum ut consequi posset, pontem in Arare faciendum curat atque ita exercitum traducit.

(1) Nachdem diese Schlacht gemacht worden war, sorgte sich Cäsar, damit er die restlichen Truppen der Helevtier verfolgen konnte, für eine zu bauende Brücke über die Saone und hat so sein Heer hinübergeführt.

(2) Helvetii repentino eius adventum commoti cum id, quod ipsi diebus viginti aegerrime confecerant, ut flumen transirent, uno illum die fecisse intellegerent, legatos ad eum mittunt; cuius legationis Divico princeps fuit, qui bello Cassiano dux Helvetiorum fuerat.

(2) Die Helevtier, die von dessen plötzlicher Ankunft beeindruckt worden waren, weil dieses, was sie selbst  in 20 Tagen nur mit größten Mühen  zusammengebracht hatten, dass sie den Fluss überschritten hatten, jene an einem Tag gemacht zu haben verstanden, schickten Gesandte zu diesem; derren Anführer der Legat Divicio war, der im Krieg gegen Cassius Anführer der Helevtier gewesen war.

(3) Is ita cum Caesare egit:

(3) Dieser hat so mit Cäsar gehandelt:

(4) Si pacem populus Romanus cum Helvetiis faceret, in eam partem ituros atque ibi futuros Helvetios, ubi eos Caesar constituisset atque esse voluisset; sin bello persequi perseveraret, reminisceretur et veteris incommode populi Romani et pristinae virtutis Helvetiorum.

(4) Wenn das römische Volk mit den Helvetiern Frieden schließen würde, würden die Helvetier in dieses Gebiet gehen und bleiben, wo Cäsar (ihnen) festgesetzt hatte und wollen würde, dass sie seien; wenn sie darauf bestehen würde den Krieg zu verfolgen, möge er sich an das unbequeme <Unglück> des römischen Volkes und an die alte Tapferkeit der Helvetier erinnern.

(5) Quod improviso unum pagum adortus esset, cum ii, qui flumen transissent, suis auxilium ferre non possent, ne ob eam rem aut suae magnopere virtuti tribueret aut ipsos despiceret.
Se ita a patribus maioribusque suis didicisse, ut magis virtute quam dolo contenderent aut insidiis niterentur.

(5)  Wenn er unvermutete einen Stamm angegriffen , da diejenigen (?),  die den Fluss überschritten hätten, die den ihren nicht helfen konnten, so solle er sich deswegen weder auf seine große Tapferkeit zu viel einbilden noch sie geringschätzen.

So hätten sie es von ihren Vätern und Vorfahren gelernt, dass sie mehr mit der Tapferkeit kämpfen und sich nicht auf die List oder den Hinterhalt verlassen mögen.

(6) Quare ne committeret, ut is locus, ubi constitissent, ex calamitate populi Romani et internecione exercitus nomen caperet aut memoriam proderet.

(6) Deshalb solle er es nicht soweit kommen lassen, dass jener Platz, wo sie stünden, von eines Unglücks der römischen Volkes und der völligen Vernichtung des Heeres einen Namen erwerben möge und in die Geschichte eingehen würde.

12. Die Bedrohung römischer Bundesgenossen

(1) Flumen est Arar, quod per fines Haeduorum et Sequanorum in Rhodanum influit incredibili lenitate, ita ut oculis, in utram parte fluat, iudicari non possit.

(1) Es gibt den Fluss Arar, der durch das Gebiet der Häduar und Sequaner in unglaublicher Langsamkeit der Rhone zufließt, so dass mit den Augen nicht beurteilt werden kann, nach welcher Seite er fließt.

(2) Id Helvetii ratibus ac lintribus iunctis transibant.

(2) Die Helvetier waren dabei diesen mit Schiffen und verbundenen Flössen zu überqueren.

(3) Ubi per exploratores Caesar certior factus est, tres iam copiarum partes Helvetios id flumen traduxisse, quartam fere partem citra Ararem reliquam esse, de tertia vigilia cum legionibus tribus e castris profectus ad eam partem pervenit, quae nondum flumen transierat.

(3) Sobald Caesar durch Kundschafter benachrichtet worden war, dass die Helvetier bereits 3 Teile der Truppen über diesen Fluss geführt hatten, <und> der 4. Teil diesseits der Saone übrig sei, ist er , während der  3. Nachtwache, mit 3 Legionen, nachdem sie vom Lager aufgebrochen waren, zu dem Teil gelangt, welcher den Fluss noch nicht überschritten hatte.

(4) Eos impeditos et inopinantes aggressus magnam eorum partem concidit: reliqui fugae sese mandarunt atque in proximas silvas abdiderunt.

(4) Er hat diese, die beschäftigt und ahnungslos waren, angegriffen einen großen Teil (von diesen) hat er getötet: die Restlichen sind geflohen und haben sich in den nächsten Wäldern versteckt.

(5) Is pagus appellabatur Tigurinus; nam omnis civitas Helvetia in quattuor pagos divisa est.

(5) Dieser Stammesteil wurde tigurinisch genannt; denn die ganze helvetische Bürgerschaft ist in 4 Stammesteile geteilt worden.

(6) Hic pagus unus, cum domo exisset partum nostrorum memoria, L. Cassium consulem interfecerat et eius exercitum sub iugum miserat.

(6) Dieser eine Stammesteil hatte, nachdem er die Heimat zur Zeit unserer Geburt verlassen hatte, den Konsul L. Cassius getötet  und sein Heer unter das Joch geschickt.

(7) Ita sive casu sive consilio deorum immortalium, quae pars civitatis Helvetiae insignem calamitatem populo Romano intulerat, ea princeps poena persolvit.

(7) So sei es Zufall oder der Plan der unsterblichen Götter, dass dieser Teil des Stammes der Helevtier, der dem römischen Volk eine denkwürdige Niederlage beigebracht hatte, zu Anfang Strafe gebüßt hat

(8) Qua in re Caesar non solum publicas, sed etiam privatas iniurias ultus est, quod eius soceri L. Pisonis avum, L. Pisonem legatum, Tigurini eodem proelio, quo Cassium, interfecerant.

(8) In dieser Sache hat Cäsar nicht nur öffentliches, sondern auch privates Unrecht gerächt, weil den Großvater seines Schwiegervaters, der Legat Lucius Piso, die Tinguriner in derselben Schlacht, wie Cassius, getötet hatten.

11. Die Bedrohung römischer Bundesgenossen

(1) Helvetii iam per angustias et fines Sequanorum suas copias traduxerant et in Aeduorum fines pervenerant eorumque agros populabantur.

(1) Die Helvetier hatten bereits ihre Truppen durch den Engpass und das Gebiet der Sequaner geführt und sie sind in das Gebiet der Häduar gelangt und verwüstete deren Felder.

(2) Haedui, cum se suaque ab iis defendere non possent, legatos ad Caesarem mittunt rogatum auxilium: ita se omni tempore de populo Romano meritos esse, ut paene in conspectus exercitus nostri agri vastari, liberi eorum in servitutem abduci, oppida expugnari non debuerint.

(2) Die Häduar, weil sie diese von sich und dem ihren nicht abhalten konnten, schickten Gesandte zu Caesar um Hilfe zu erbitten: So haben sie sich zu jeder Zeit um das römische Volk verdient gemacht, dass beinahe angesichts des Anblicks unseres Heeres die Felder nicht hätten verwüstet werden, deren Kinder nicht hätten in die Sklaverei weggeführt werden <und> die Städte nicht hätten erobert werden gedurft.

(3) Eodem tempore Ambarri, necessarii et consanguinei Haeduorum, Caesari certiorem faciunt sese depopulatis agris non facile ab oppidis vim hostium prohibere.

(3) Zu derselbe Zeit benachrichtigten die Ambarri, Freunde und Blutsverwandte der Häduar, Caesar, dass es nicht leicht sei, nachdem die Felder verwüstet worden waren, die Feinde von den Städten mit Gewalt abzuhalten.

(4) Item Allobroges, qui trans Rhodanum vicos possessionesque habebant, fuga se ad Caesarem recipient et demonstrant sibi praeter agri solum nihil esse reliqui.

(4) Ebenso zogen sich die Allobroger, welche jenseits der Rhone <ihre> Dörfer und Grundstücke hatten, fluchtartig zu Caesar zurück und wiesen darauf hin, dass ihnen außer Felder und Boden nichts übrig bleibt.

(5) Quibus rebus adductus Caesar non expectandum sibi statuit, dum omnibus fortunis sociorum consumptis in Santonos Helvetii pervenirent.

(5) Durch diese Dinge veranlasst hat Caesar beschlossen, dass er nicht warten darf, bis die Helvetier, nachdem alle Glücksgüter (alles Hab und Gut) der Bundesgenossen vernichtet worden waren, ins Gebiet der Santoner gelangte.

10. Die Bedrohung römischer Bundesgenossen

(1) Caesari renuntiatur Helvetiis esse in animo per agro Sequanorum et Aeduorum iter in Santonum fines facere, qui non longe a Tolosatium finibus absunt, quae civitas est in provincia.

(1) Caesar wird gemeldet, dass die Helvetier im Sinn haben durch das Gebiet der Sequaner und Haeduar den Weg in die Gebiete der Santoner zu machen, welche nicht weit von den Gebieten der Tolosaten entfernt sind, welcher Stamm in der Provinz ist.

(2) Id si fieret, intellegebat magno cum periculo provinciae futurum, ut homines bellicosos, populi Romani inimicos locis patentibus maximeque frumentariis finitimos haberet.

(2) Er sah ein, dass wenn dies geschehe, für die Provinz eine große Gefahr entstehen werde, sobald er kriegerische Menschen, die dem römischen Volk (gegenüber) feindlich sind, als Nachbarn der offenen und getreidereichen Gebiete habe.

(3) Ob eas causas ei munitioni, quam fecerat, T. Labienum legatum praefecit; ipse in Italiam magnis itineribus contendit duasque ibi legiones conscribit et tres, quae circum Aquileiam hiemabant ex hibernis educit et, qua proximum iter in ulteriorem Galliam per Alpes erat, cum his quinque legionibus ire contendit.

(3) Deswegen hat er den Oberbefehl der Befestigung, welche er errichtet hatte, an den Legaten T. Labienus übertragen;
selbst ist er in großen Märschen nach Italien geeilt und hat dort 2 Legionen ausgehoben und 3, welche um Aquileia überwintert hatten, hat er aus dem Winterlager geholt und beeilte sich mit seinen 5 Legionen dorthin zu gehen, wo der nächste Weg durch die Alpen ins äußerste Gallien war.

(4) Ibi Ceutrones et Graioceli et Caturiges locis superioribus occupatis itinere exercitum prohibere conantur.

(4) Dort versuchten die Ceutronen, die Graioceler und Caturiger nach der Besetzung der höheren Orten den Marsch des Heeres zu verhindern.

(5) Compluribus his proeliis pulsis ab Ocelo, quod est citerioris provinciae extremum, in fines Vocontiorum ulterioris provinciae die septimo pervenit, inde in Allobrogum fines, ab Allobrogibus in Segusiavos exercitum ducit.

(5) Nachdem diese in mehreren Schlachten geschlagen worden waren hat er von Ocelum, welche die äußerste <Stadt> der dieseitigen Provinz ist, am 7. Tag das Gebiet der Vocontier der jenseitigen Provinz erreicht.

(6) Hi sunt extra provinciam trans Rhodanum primi.

(6) Diese sind der erste <Stamm> außerhalb der Provinz jenseits der Rhone.

9. Die Bedrohung römischer Bundesgenossen

(1) Relinquebatur una per Sequanos via, qua Sequanis inviter propter angustias ire non poterant.

(1) Es blieb ein Weg durch die Sequaner übrig, diesen sie gegen den Willen der Sequaner wegen seiner Enge nicht gehen konnten.

(2) His cum sua sponte persuadere non possent, legatos ad Dumnorigem Haeduum mittunt, ut eo deprecatore a Sequanis impetrarent.

(2) Da sie diese aus eigenem Antrieb nicht überzeugen konnten, haben sie Gesandte zum Haeduar Dumnorix geschickt, damit sie es von den Sequanern durch seine Fürsprache erlangten.

(3) Dumnorix gratia et largitione apud Sequanos plurimum poterat et Helvetiis erat amicus, quod ex ea civitate Orgetorigis filiam in matrimonium duxerat, et cupiditate regni adductus novis rebus studebat et quam plurimas civitates suo beneficio habere obstrictas volebat.

(3) Dumnorix hatte durch (sein) Ansehen und (seine) Großzügigkeit große Macht bei den Sequanern und war den Helvetiern ein Freund, weil er aus diesem Stamm die Tochter des Orgetorix geheiratet hatte,

aus Begierde an der Herrschaft beeinflusst bemühte er sich um Umsturz und wollte sich durch seine Wohltaten möglichst viele Stämme verpflichtet wissen.

(4) Itaque rem suscipit et a Sequanis impetrat, ut per fines suos Helvetios ire patiantur obsidesque uti inter se dent, perficit:

(4) Deshalb hat er die Sache auf sich genommen und hat bei den Sequanern erreicht, dass sie den Helvetiern erlauben durch ihre Gebiete zu gehen, und er erreicht, dass sie Geiseln unter sich zugestehen mögen:

(5) Sequani, ne itinere Helvetios prohibeant, Helvetii, ut sine maleficio et iniuria transeant.

(5) Die Sequaner, dass sie die Helvetier nicht vom Weg abhalten mögen, die Helvetier, dass sie ohne ein Verbrechen und Unrecht hinduchgehen mögen.

8. Caesars erste Gegenmaßnahmen

(1) Interea ea legione quam secum habebat militibusque, qui ex provincia convenerant, a lacu Lemanno, qui in flumen Rhodanum influit, ad montem Iuram, qui fines Sequanorum ab Helvetiis dividit, milia passuum XVIIII murum in altitudinem pedum sedecim fossamque perducit.

(1) Inzwischen hat er mit der Legion, die er bei sich hatte, und den Soldaten, die aus den Provinzen zusammengekommen waren, vom Genfer See, der in den Fluss Rohne fließt, bis zum Juragebirge, der das Gebiet der Sequaner von dem der Helvetier trennt, eine Mauer, 16 000 Doppelschritt lang und 16 Fuß hoch, und einen Graben (davor) gebaut.

(2) Eo opere perfecto praesidia disponit, castella communit, quo facilius, si se invito transire conentur, prohibere possit.

(2) Nach der Vollendung dieser Arbeit hat er Schutz aufgestellt, feste Bastionen angelegt, damit er sie umso leichter, wenn sie versuchen gegen seinen Willen hinüberzugehen, abhalten kann.

(3) Ubi ea dies quam constituerat cum legatis venit et legati ad eum reverterunt, negat se more et exemplo populi Romani posse iter ulli per provinciam dare et, si vim facere conentur, prohibiturum ostendit.

(3) Sobald dieser Termin, den er mit den Gesandten festgesetzt hatte, gekommen war, sind die Gesandten zu ihm zurückgekehrt, lehnte er es ab irgendeinem nach der Sitte und dem Vorbild des römischen Volkes den Weg durch die Provinz zu erlauben und, wenn sie es mit Gewalt versuchen mögen, hat er gezeigt, dass er sie abhalten werde.

(4) Helvetii ea spe deiecti navibus iunctis ratibusque compluribus factis, alii vadis Rhodani, qua minima altitudo fluminis erat, non numquam interdiu, saepius noctu si perrumpere possent conati, operis munitione et militum concursu et telis repulsi, hoc conatu destiterunt.

(4) Die Helvetier, die in ihrer Hoffnung beraubt worden waren, versuchten mit zusammengebunden Schiffen und mehreren gebauten Flössen, teilweise auch an seichten Stellen, wo die Tiefe des Flusses am kleinsten war, manchmal tagsüber, öfter bei Nacht, ob sie durchbrechen können, sie haben diesen Versuch (jedoch) aufgegeben, da sie durch die Befestigungsanlage und den Ansturm der Soldaten und von den Geschossen zugestoßen worden sind.

7. Caesars erste Gegenmaßnahmen

(1) Caesari cum id nuntiatum esset, eos per provinciam nostram iter facere conari, maturat ab urbe proficisci et quam maximis potest itineribus in Galliam ulteriorem contendit et ad Genavam pervenit.

(1)Als Caesar dies gemeldet worden war, dass diese versuchen den Weg durch unsere Provinz zu machen, hat er sich bemüht eilends aus der Stadt aufzubrechen und mit möglichst großen Eilmärschen ins äußerste Gallien ist er nach Genf gelangt.

(2) Provinciae toti quam maximum potest militum numerum imperat (erat omnino in Gallia ulteriore legio una), pontem, qui erat ad Genavam, iubet rescindi.

(2) Er befahl der ganzen Provinz eine möglichst große Zahl Soldaten bereitzustellen –es gab im äußersten Gallien nur eine Legion- die Brücke, die nach Genf führte, befahl er einzureißen

(3) Ubi de eius adventu Helvetii certiores facti sunt, legatos ad eum mittunt nobilissimos civitatis, cuius legationis Nammeius et Verucloetius principem locum obtinebant, qui dicerent sibi esse in animo sine ullo maleficio iter per provinciam facere, propterea quod aliud iter haberent nullum:

(3) Sobald die Helvetier von dessen Ankunft benachrichtet worden waren, schickten sie zu diesem die vornehmsten Gesandten der Bürgerschaft (unter welche N. und V. die führende Rolle innehatten), die ihm sagen würden, dass sie im Sinn haben ohne eine böse Tat den Weg durch die Provinz zu machen, deswegen weil sie keinen anderen Weg hätten:

(4) rogare ut eius voluntate id sibi facere liceat.

(4) sie baten darum, ob es erlaubt sein möge dies mit seinem Wohlwollen zu machen.

(5) Caesar, quod memoria tenebat L. Cassium consulem occisum exercitumque eius ab Helvetiis pulsum et sub iugum missum, concedendum non putabat;

(5) Cäesar, der sich erinnerte, dass der Konsul Lucius Cassius getötet und sein Heer von den Helvetiern geschlagen und unters Joch geschickt worden war, glaubte er, dass er es nicht erlauben sollte;

(6) neque homines inimico animo, data facultate per provinciam itineris faciundi, temperaturos ab iniuria et maleficio existimabat.

(6) auch glaubte er nicht, dass Menschen mit feindlichem Gesinnung, wenn die Möglichkeit gegeben sei den Weg durch die Provinz zu machen, sich eines Unrechts und eine Verbrechens enthalten werden.

(7) Tamen, ut spatium intercedere posset dum milites quos imperaverat convenirent, legatis respondit diem se ad deliberandum sumpturum:

(7) Dennoch, damit eine Zeit vergehen konnte, bis die Soldaten, die er befohlen hatte, zusammenkommen würden, hat er den Soldaten geantwortet, dass er sich eine Zeit zum Überlegen nehmen werde;

(8) si quid vellent, ad Id. April. reverterentur.

(8) wenn sie (etwas) wollen würden, sollen sie an den Iden des Aprils wiederkommen.

6. Caesars erste Gegenmaßnahmen

(1) Erant omnino itinera duo, quibus itineribus domo exire possent: unum per Sequanos, angustum et difficile, inter montem Iuram et flumen Rhodanum, vix qua singuli carri ducerentur, mons autem altissimus impendebat, ut facile perpauci prohibere possent;

(1) Es gab insgesamt zwei Wege, auf denen sie ihr zuhause verlassen können: einen durch Sequanien, eng und schwer, zwischen dem Berg Jura und dem Fluss Rhone, auf dem kaum ein einzelner Wagen geführt werden konnte; ferner stand ein sehr hoher Berg bevor, so dass nur sehr wenige sie vom Weg abhalten können;

(2) Alterum per provinciam nostram, multo facilius atque expeditius, propterea quod inter fines Helvetiorum et Allobrogum, qui nuper pacati erant, Rhodanus fluit isque non nullis locis vado transitur.

(2) Der andere durch unsere Provinz, viel leichter und bequemer, deswegen weil zwischen den Grenzen der Helvetier und Allobroger, welche vor kurzem befriedet worden waren, die Rhone fließt und diese an einigen Orten durch eine Furt überquert wird.

(3) Extremum oppidum Allobrogum est proximumque Helvetiorum finibus Genava. Ex eo oppido pons ad Helvetios pertinet. Allobrogibus sese vel persuasuros, quod nondum bono animo in populum Romanum viderentur, existimabant vel vi coacturos ut per suos fines eos ire paterentur.

(3) Die äußerste Stadt der Allobroger und die, die den Grenzen der Helvetier am nächsten ist, ist Genf,

Von dieser Stadt aus führt eine Brücke zu den Helvetiern.

Sie glaubten, dass die Allobroger entweder überredet werden mussten, weil sie dem römischen Volk noch nicht freundlich gesinnt schienen, oder mit Gewalt gezwungen werden mussten, dass sie es zulassen, dass sie durch ihre Gebiete gehen.

(4) Omnibus rebus ad profectionem comparatis diem dicunt, qua die ad ripam Rhodani omnes conveniant. Is dies erat a. d. V. Kal. Apr. L. Pisone, A. Gabinio consulibus.

(4) Nachdem alle Dinge zur Abreise vorbereit waren setzen sie einen Tag fest, an dem sie alle am Ufer der Rhone zusammen kommen.

Dieser Tag war der 5. vor den Kalenden des Aprils im Konsulatsjahre des Lucius Piso und Aulus Gabinius.(28.März im Jahre 58 v.Chr.)

5. Caesars erste Gegenmaßnahmen

(1) Post eius mortem nihilo minus Helvetii id quod constituerant facere conantur, ut e finibus suis exeant.

(1) Nach dessen Tod versuchten die Helvetier trotzdem dies, was sie beschlossen hatten, zu tun, dass sie aus ihren Grenzen hinausgehen.

(2) Ubi iam se ad eam rem paratos esse arbitrati sunt, oppida sua omnia, numero ad duodecim, vicos ad quadringentos, reliqua privata aedificia incendunt;

(2) Sobald sie glaubten zu diesen Dingen schon bereit zu sein, zündeten sie all ihre Städte, 12 an der Zahl, 400 Dörfer und die übrigen privaten Gebäude an,

(3) frumentum omne, praeter quod secum portaturi erant, comburunt, ut domum reditionis spe sublata paratiores ad omnia pericula subeunda essent;

(3) Und verbrannten das ganze Getreide, außer dem, was sie mit sich tragen wollen, damit sie durch die Weggenommene Hoffnung bereiter alle Gefahren auf sich nehmen würden.

(4) trium mensum molita cibaria sibi quemque domo efferre iubent.

(4) Sie befehlen, dass jeder sich für 3 Monate Mehl von zuhause mitnehme.

(5) Persuadent Rauracis et Tulingis et Latobrigis finitimis, uti eodem usi consilio oppidis suis vicisque exustis una cum iis proficiscantur, Boiosque, qui trans Rhenum incoluerant et in agrum Noricum transierant Noreiamque oppugnabant, receptos ad se socios sibi adsciscunt.

(5) Sie überreden die R. und die T. und die L., die Nachbarn, dass sie denselben Plan benutzen und nach der Verbrennung ihrer Städte und Dörfer zusammen mit ihnen aufzubrechen, und die B., die jenseits des Rheins wohnen und in das Gebiet N. hinübergingen und die N. bekämpften, nachdem sie sie zu sich aufgenommen hatten machten sie sie zu ihren Bundesgenossen.

4. Die Auseinandersetzung mit den Helvetiern

4. Die Pläne des Orgetorix

(1) Ea res est Helvetiis per indicium enuntiata.

(1) Diese Sache ist den Helvetiern durch eine Anzeige gemeldet worden.

(2) Moribus suis Orgetorigem ex vinculis causam dicere coegerunt; damnatum poenam sequi oportebat, ut igni cremaretur.

(2) Nach ihren Sitten zwangen sie Orgetorix gefesselt sich zu verteidigen; es gehörte sich, dass nach der Verurteilung Strafe folge, dass er durch das Feuer verbrannt.

(3) Die constituta causae dictionis Orgetorix ad iudicium omnem suam familiam, ad hominum milia decem, undique coegit, et omnes clientes obaeratosque suos, quorum magnum numerum habebat, eodem conduxit; per eos ne causam diceret se eripuit.

(3) An dem Tag, der für die Verhandlung festgesetzt worden war, hat Orgetorix seine ganze Familie von überall her zum Gericht zusammengebracht und all seine Klienten und Schuldnern, von welchen er eine große Anzahl hatte, hat er ebendorthin zusammengeführt; durch diese hat er sich befreit, dass er sich vor Gericht verteidigen würde.

(4) Cum civitas ob eam rem incitata armis ius suum exequi conaretur multitudinemque hominum ex agris magistratus cogerent, Orgetorix mortuus est;

(4) Als die Bürger, nachdem sie durch diese Sache gereizt worden waren, mit Waffen versuchten ihr Recht zu erreichen und die Beamten eine große Menge Menschen aus den Gebieten zusammengebracht haben, ist Orgetorix gestorben;

(5) Neque abest suspicio, ut Helvetii arbitrantur, quin ipse sibi mortem consciverit.

(5) Und es fehlt auch nicht der Verdacht, wie die Helvetier glauben, dass er Selbstmord begangen hat.

3. Die Auseinandersetzung mit den Helvetiern

3. Die Pläne des Orgetorix

(1) His rebus adducti et auctoritate Orgetorigis permoti constituerunt ea quae ad proficiscendum pertinerent comparare, iumentorum et carrorum quam maximum numerum coemere, sementes quam maximas facere, ut in itinere copia frumenti suppeteret, cum proximis civitatibus pacem et amicitiam confirmare.

(1) Durch diese Dinge veranlasst und durch den Einfluss des Orgetorix bewegt beschlossen sie sich das zu beschaffen, was sie zum Aufbruch benötigen, Zugtiere und Wägen sich in einer möglichst großen Anzahl zu beschaffen, möglichst große Aussaten zu machen, damit auf dem Weg die Menge Getreide ausreichen würde, und zu den nächsten Stämmen den Frieden und die Freundschaft zu bestärken.

(2) Ad eas res conficiendas biennium sibi satis esse duxerunt; in tertium annum profectionem lege confirmant.

(2) Sie glaubten, dass zur Vollendung dieser Dinge ein Zeitraum von 2 Jahren genug sein würde; im dritten Jahr setzten sie ihre Abreise durch ein Gesetz fest.

(3) Ad eas res conficiendas Orgetorix deligitur

(3) Zur Vollendung dieser Dinge wurde Orgetorix ausgewählt;

(4) Is sibi legationem ad civitates suscepit.

(4) Dieser nahm die Gesandtschaften zu den Stämmen auf sich.

(5) In eo itinere persuadet Castico, Catamantaloedis filio, Sequano, cuius pater regnum in Sequanis multos annos obtinuerat et a senatu populi Romani amicus appellatus erat, ut regnum in civitate sua occuparet, quod pater ante habuerit;

(5) Dabei überzeugte er Casticus, Sohn des C., einen Sequaner, dessen Vater für viele Jahre die Herrschaft der Sequaner besaß und er wurde vom Senat des römischen Volkes Freund genannt, dass er die Herrschaft in seinem Stamm einnehmen würde, die sein Vater vorher hatte:

(6) Itemque Dumnorigi Haeduo, fratri Diviciaci, qui eo tempore principatum in civitate obtinebat ac maxime plebi acceptus erat, ut idem conaretur persuadet eique filiam suam in matrimonium dat.

(6) Ebenso überredete er den Haeduar Dumnorix, Bruder des D., der zu dieser Zeit das Prinzipat in seinem Staam innehatte und beim Volk sehr beliebt war, dasselbe zu versuchen und gab diesem seine Tochter zu Frau.

(7) Perfacile factu esse illis probat conata perficere, propterea quod ipse suae civitatis imperium obtenturus esset:

(7) Er bewies jenen, dass der Plan sehr leicht durchzuführen sei, deswegen weil er selbst in seinem Stamm die Herrschaft innehaben werde:

(8) Non esse dubium quin totius Galliae plurimum Helvetii possent; se suis copiis suoque exercitu illis regna conciliaturum confirmat.

(8) Es sei nicht zweifelhaft, dass von ganz Gallien die Helvetier die meiste Macht besäßen; er versicherte, dass er mit seinen Möglichkeiten und mit seinem Heer ihnen zur Herrschaft verhelfen werde.

(9) Hac oratione adducti inter se fidem et ius iurandum dant et regno occupato per tres potentissimos ac firmissimos populos totius Galliae sese potiri posse sperant.

(9) Durch diese Rede veranlasst gaben sie sich untereinander einen Treueschwur, dass sie nach der Machtergreifung durch die drei mächtigsten und stärksten Völker ganz Gallien unterwerfen können.

2. Die Auseinandersetzung mit den Helvetiern

2. Die Pläne des Orgetorix

(1) Apud Helvetios longe nobilissimus fuit et ditissimus Orgetorix.

(1) Bei den Helvetiern war Orgetorix am weitesten angesehen und am reichsten.

(2) Is M. Messala, M. Pisone consulibus regni cupiditate inductus coniurationem nobilitatis fecit et civitati persuasit ut de finibus suis cum omnibus copiis exirent:

(2) Dieser stiftete, unter dem Konsulat des M. Messála und M. Pisóne, von Verlangen nach der Herrschaft veranlasst eine Verschwörung des Adels an und überredete die Büger, dass sie aus ihren Gebieten mit allen Vorräten hinausgehen:

(3) Perfacile esse, cum virtute omnibus praestarent, totius Galliae imperio potiri.

(3) Es sei sehr leicht, sich ganz Gallien zu bemächtigen, weil sie allen an Tapferkeit übertreffen.

(4) Id hoc facilius iis persuasit, quod undique loci natura Helvetii continentur:

(4) Diese überredete diese dazu umso leichter, da die Helvetier von allen Seiten her durch natürliche Grenzen eingeengt werden:

(5) Una ex parte flumine Rheno latissimo atque altissimo, qui agrum Helvetium a Germanis dividit; altera ex parte monte Iura altissimo, qui est inter Sequanos et Helvetios; tertia lacu Lemanno et flumine Rhodano, qui provinciam nostram ab Helvetiis dividit.

(5) Auf der einen Seiten durch den Rhein, der sehr breit und sehr groß ist, der das Gebiet der Helvetier von den Germanen teilt, auf der anderen Seiten durch den sehr hohen Berg Jura, der zwischen den Sequanern und den Helvetiern ist, auf der dritten (Seite) durch den See “Lemanno“ und dem Fluss “Rhódano“, der unsere Provinz von den Helvetiern trennt.

(6) His rebus fiebat, ut et minus late vagarentur et minus facile finitimis bellum inferre possent: qua ex parte homines bellandi cupidi magno dolore afficiebantur.

(6) Dadurch kam es, dass sie weniger weit umherschweifen und weniger leicht mit den Nachbarn Krieg anfangen können; daher wurde die nach Krieg begierigen Menschen mit großem Schmerz erfüllt.

(7) Pro multitudine autem hominum et pro gloria belli atque fortitudinis angustos se fines habere arbitrabantur, qui in longitudinem milia passuum CCXL, in latitudinem CLXXX patebant.

(7) Sie glaubten ferner, dass sie für die große Menge an Menschen und den Kriegsruhm und ihrer Tapferkeit ein zu enges Gebiet haben, das sich 240 Meilen in die Länge und 180 Meilen in die Breite erstreckte.

1. Das Eingreifen in Gallien

1. Gallien und seine Bewohner

(1) Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur.

(1) Ganz Gallien ist in 3 Teile geteilt, von denen einen die Belgier bewohnen, den anderen die Aquitaner, den dritten, die, die in ihrer eigenen Sprache Kelten, von uns Gallier genannt werden.

(2) Hi omnes lingua, institutis, legibus inter se differunt.

(2) Diese unterscheiden sich alle in Sprache, Einrichtungen und Gesetze.

(3) Gallos ab Aquitanis Garunna flumen, a Belgis Matrona et Sequana dividit.

(3) Der Fluss “Garunna“ trennt die Gallier von den Aquitanern, die “Matrona“ und “Sequana“ von den Belgiern.

(4) Horum omnium fortissimi sunt Belgae, propterea quod a cultu atque humanitate provinciae longissime absunt, minimeque ad eos mercatores saepe commeant atque ea quae ad effeminandos animos pertinent important, proximique sunt Germanis, qui trans Rhenum incolunt, quibuscum continenter bellum gerunt.

(4) Von diesen allen sind die Belgier die tapfersten, deswegen weil sie am weitesten von der Lebensweise und Bildung der Provinzen entfernt sind und sehr selten Kaufleute zu ihnen kommen und dies, was zur Verweichlichung der Gemüter führt, einführen und in der Nähe der Germanen sind, welche jenseits des Rheins wohnen, mit denen sie regelmäßig Krieg führen.

(5) Qua de causa Helvetii quoque reliquos Gallos virtute praecedunt, quod fere cotidianis proeliis cum Germanis contendunt, cum aut suis finibus eos prohibent aut ipsi in eorum finibus bellum gerunt.

(5) Aus diesem Grund übertreffen die Helvetier auch die übrigen Gallier an Tapferkeit, weil sie sich fast täglich in Schlachten mit den Germanen behaupten, weil sie entweder diese von ihren Grenzen fernhalten, oder selbst in deren Gebiete Krieg führen.